Evangelisches Krankenhaus Hattingen
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Im Altstadtgespräch informierten Prof. Andreas Tromm und Dr. Daniel Metzler über die Strahlentherapie bei Krebserkrankungen
Die moderne Strahlentherapie zwischen medizinischer Wirkung und sorgenvollen Patienten - das war das Thema beim Hattinger Altstadtgespräch am Mittwochabend im Alten Rathaus. "Natürlich löst allein das Wort meist schon Unbehagen aus", räumte Prof. Andreas Tromm, Chef-Internist am Evangelischen Krankenhaus, gleich zu Beginn ein. Aber: Bestrahlung sei eben unverzichtbarer Bestandteil der allermeisten Heilungsversuche bei Krebspatienten. Zusammen mit der Chemotherapie und der Operation hätte die moderne Medizin Möglichkeiten zur Verfügung, die die Lebensqualität der Patienten deutlich verbesserten.
Wobei der Spezialist für die Behandlung bösartiger Erkrankungen des Verdauungstraktes eines festgestellt hat: "Viele Patienten meinen, die Medizin habe schon aufgegeben, wenn zuerst Chemo- oder Strahlentherapie verordnet und danach operiert wird", so Tromm. "Dabei ist es in vielen Fällen sehr hilfreich, den Tumor auf diese Art vor einem chirurgischen Eingriff zu verkleinern." Darmkrebs sei übrigens unabhängig vom Geschlecht die zweithäufigste Art bösartiger Erkrankungen. Bei den Männern sei nur der Lungenkrebs häufiger anzutreffen, bei den Frauen der Brustkrebs.
Die Vorteile der Strahlentherapie hob Dr. Daniel Metzler hervor. "Wir setzen die Strahlentherapie im Gegensatz zur Chemotherapie lokal ein," erklärte der Experte aus dem Augusta-Medical-Center. Während Nebenwirkungen nur dort auftreten können, wo bestrahlt wird, haben die Patienten der Chemotherapie häufig am ganzen Körper Beschwerden. Gesundes Gewebe werde geschont. "Unverzichtbar ist die Nachbestrahlung im Anschluss an eine Operation", sagte Metzler. Denn nur so könne das Risiko nachwachsender Tumorzellen auf sechs bis sieben Prozent minimiert werden. Diese mikroskopisch kleinen Zellen säßen meist um das entfernte Gewebe herum. Eine Bestrahlung sei hier sinnvoll. Insgesamt empfiehlt Metzler ein differenziertes Strahlenkonzept, je nach Art der Krebserkrankung
Quelle: WAZ, Hattingen, 25.09.2008